Zinn

Zinn

 

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Dieser Krug ist aus unser Rubrik Zinn- Form & Stilkunde und wurde uns von einem
Sammler zur Verfügung gestellt

 


Zinngeräte sind in Europa schon aus dem frühen Mittelalter bekannt...z.B. Hansekannen, Leuchter, Becher und Weinkannen. Aus dieser frühen Zeit ab 1300 sind leider sehr wenige Stücke erhalten geblieben. Ab und zu wird mal ein Stück durch Zufall bei Baggerarbeiten in Flüssen z.B. im Rhein gefunden.

Da Zinn ein relativ weiches Metall ist, wurde es nach dem vielen Gebrauch irgendwann unansehnlich, hatte Schrammen, Dellen, Beulen und auch die alten Formen entsprachen irgendwann nicht mehr der Mode. Deswegen wurden die alten Zinnstücke eingeschmolzen und es entstanden neue Gegenstände die der Mode und dem Zeitgeschmack entsprachen.



Zinn war ein recht teures Material und wurde deswegen immer wieder eingeschmolzen. Recycling ist ganz klar keine Erfindung der Neuzeit.

Die Hochzeit der Zinngießer und Zinngeräte setzte im Anfang des 16.Jhd. ein. Von dieser Zeit an und bis ins 18 Jhd. entstanden sehr schöne Gebrauchsgegenstande und Kunstwerke aus Zinn.

Als Hochburgen für Reliefzinn und Kunstwerke aus Zinn können Nürnberg und Augsburg genannt werden,

Viele der Zinn-Formen für die einzelnen Gerätschaften wurden nach den Formen der Silbergerätschaften imitiert. Obwohl Zinn zum damaligen Zeitpunkt teuer war, war es doch das Silber der niederen Stände.

Im Zunftwesen spielten die Zunftgeräte aus Zinn z.B. Schleifkannen, Norddeutsche Rörken oder die Willkommpokale eine große Rolle. Jede Zunft hatte ihr eigenes Zunftzeichen.

Diese Zunftzeichen wurden auf die Zunftgeräte kunstvoll graviert...zusammen mit den Namen der Zunftmeister, Gesellen und dem Gründungsdatum. Es sind glücklicherweise viele Zunftgeräte aus der Zeit von 1580-1850 erhalten geblieben.

Das Zunftzinn bildet ein sehr interessantes Spezialgebiet innerhalb des Sammelgebietes Zinn.

 

 

Klassische Ansicht
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