Holzschnitt von Adolph v. Menzel (1815-1905)

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Friedrich Wilhelm von Seydlitz, Preußischer General der Kavallerie. Holzschnitt von Adolph von Menzel ( 1815-1905 ), Professor der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. Maler und Graphiker. Unten links signiert „Menzel“ und rechts unten datiert „1854“. Sehr gute Erhaltung im alten Rahmen. Maße: Rahmen ges. 54cm x 45cm.

 

Friedrich Wilhelm von Seydlitz (1721-1773), preußischer Reitergeneral

Friedrich Wilhelm von Seydlitz gehört zu den bedeutendsten Reiterführern der modernen Kriegsgeschichte. Geboren am Niederrhein wurde er eine der militärischen Schlüsselfiguren im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) und erlangte eine weit über sein Lebensende hinaus wirkende Popularität.

Friedrich Wilhelm von Seydlitz wurde am 3.2.1721 in Kalkar als ältester Sohn des Rittmeisters Daniel Florian Freiherr von Seydlitz (1682-1728) und dessen Frau Louise Tugendreich von Ilow (gestorben 1758) geboren und in Rees getauft. Der Vater diente in der am Niederrhein stationierten 10. Kompanie des Kürassierregiments Markgraf Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt. 1726 wurde er Forstmeister in Ostpreußen, wo er am 3.2.1728 mit nur 36 Jahren verstarb.

Die Mutter lebte mit ihren drei Kindern fortan unter eingeschränkten Verhältnissen in Freienwalde an der Oder. Im Jahr 1734 trat Seydlitz als Page in den Dienst des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt (1700-1771). Hier genoss er eine höfische Erziehung, wurde in Natur- und Geisteswissenschaften unterwiesen und lernte französisch zu lesen und zu schreiben. Der Markgraf, der selbst wegen seines Wagemuts ebenso berühmt wie berüchtigt war, wurde zum Ziehvater des jungen Seydlitz, erkannte dessen besonderes Talent im Umgang mit Pferden und förderte es. Im Alter von 17 Jahren wurde Seydlitz 1740 von König Friedrich Wilhelm I. in Preußen (Regierungszeit 1713-1740) zum Kornet ernannt und dem Kürassier-Regiment des Markgrafen in Belgrad (Pommern) zur militärischen Ausbildung überstellt.

Am Ersten Schlesischen Krieg (1740-1742) nahm Seydlitz als Angehöriger seines Regiments teil. Aufmerksamkeit erregte er vor allem bei der Verteidigung des Dorfes Bojanowo (Schlesien) im April 1742. Er hatte den Auftrag, den strategisch wichtigen Sperrposten mit 30 Kürassieren gegenüber zahlenmäßig weit überlegenen ungarischen Verbänden zu verteidigen – ein militärisch aussichtsloses Unterfangen. Mehrere Angriffswellen konnten unter hohen Verlusten abgewehrt werden. Erst nachdem sämtliche Munition verschossen war und sich die Hoffnung auf die versprochene Verstärkung als Illusion erwiesen hatte, gab Seydlitz den Befehl zum Rückzug, wurde dabei verwundet und geriet mit sechs seiner Männer in Gefangenschaft. Die Bedeutung, die dem jungen Kornet bereits zu dieser Zeit von höchster Stelle beigemessen wurde, bezeugt das persönliche Eintreten Friedrichs II. (Regierungszeit 1740-1786) für seine Freilassung. Im Mai 1742 wurde Seydlitz gegen einen in preußische Gefangenschaft geratenen österreichischen Rittmeister ausgetauscht.

Am 24.7.1743 erfolgte die Ernennung zum Rittmeister und die Versetzung zum 4. Regiment der unter dem Kommando des Generalmajors George Christoph von Natzmer (1694-1751) stehenden „weißen Husaren“ nach Trebnitz (Schlesien). Im Ersten Schlesischen Krieg hatten sich die österreichischen Husaren als ein äußerst gefährlicher Gegner erwiesen, wogegen die leichte Kavallerie der Preußen die in sie gesetzten Erwartungen nicht hatte erfüllen können. Fähige Truppenführer wie von Seydlitz sollten nach dem Willen des Königs ihre praktischen Erfahrungen in die Ausbildung einbringen und die Qualität dieser Truppengattung heben. Neben seinem hohen taktischen Verständnis zeigte Seydlitz frühzeitig ein außergewöhnliches Talent im Umgang mit seinen Untergebenen. Er forderte von seinen Soldaten höchste Disziplin, verlangte jedoch nichts von ihnen, was er nicht selbst zu leisten bereit war. Das verschaffte ihm Respekt.

Bereits im Zweiten Schlesischen Krieg (1744-1745) zeigte sich die Richtigkeit der königlichen Maßnahme. Friedrich Wilhelm von Seydlitz nahm als Reiterführer seiner Eskadron an verschiedenen Gefechten teil, wobei er mehrfach den ihm eigenen Wagemut unter Beweis stellen konnte. Am Sieg in der Schlacht bei Hohenfriedberg am 4.6.1745 über österreichische und sächsische Verbände hatte er entscheidenden Anteil, wobei es ihm gelang, den sächsischen General Samuel von Schlichting (1682-1751) persönlich gefangen zu nehmen. In Anerkennung seiner Verdienste erhob ihn der preußische König am 28.7.1745 in den Rang eines Majors.

In der Schlacht von Soor am 30.9.1745 konnte Preußen die verbündeten Sachsen und Österreicher entscheidend schlagen, Seydlitz wurde in diesen Kämpfen leicht verwundet. Im November desselben Jahres hatte er entscheidenden Anteil am siegreichen Ausgang des Gefechts bei Hennersdorf und an der als „Husarenjagd bei Zittau“ in die Geschichte eingegangenen nahezu vollständigen Zerschlagung der österreichischen Nachhut. Die folgenden Friedensjahre verbrachte er als Kommandeur verschiedener preußischer Kavallerieregimenter in Pommern und Schlesien, wobei er seinen Ruf als hervorragender Ausbilder unter Beweis stellen konnte. Sein zügiger Aufstieg bis in den Rang eines Oberst im Jahr 1755 kann als Beleg seiner außergewöhnlichen Fähigkeiten angesehen werden. Bei Ausbruch des Siebenjährigen Krieges befehligte Seydlitz das in Ohlau (Schlesien) stationierte Kürassierregiment von Rochow Nr. 8.nach obenDer triumphale Sieg des zahlenmäßig weit unterlegenen preußischen Heeres bei Roßbach (Thüringen) am 5.11.1757 über die französischen Armee unter dem Kommando des Generals Charles de Rohan (1715-1787) sowie die von Joseph Friedrich von Sachsen-Hildburghausen (1702-1787) befehligte Reichsarmee zählt zu den wichtigsten Daten in der preußischen Militärgeschichte. Seydlitz hatte als Oberbefehlshaber der preußischen Reiterei maßgeblichen Anteil daran. Mit einem Überraschungsangriff seiner 6.000 Kürassiere war es ihm zunächst gelungen, die Kavallerie der Reichsarmee nahezu vollständig zu zerschlagen und im Anschluss große Teile der französischen Infanterie einzukesseln und zu vernichten. Seydlitz selbst wurde, den Angriff persönlich anführend, durch einen Säbelhieb und einen Schuss in den rechten Arm verwundet. Ausgezeichnet mit dem Hohen Orden vom Schwarzen Adler und zum Generalleutnant befördert, meldete er sich 1758 wieder dienstfähig.

Im Jahr 1758 sah sich Preußen in einer strategisch bedrohlichen Situation. Während die österreichische Armee von Süden her gegen Schlesien vorging, bedrohte eine russische Großoffensive - bereits seit 1757 hielten die Truppen des Zaren Ostpreußen besetzt - die preußischen Kernlande. Bei Zorndorf in der Neumark trafen am 25.8.1758 das zahlenmäßig unterlegene preußische Heer und die unter dem Kommando des Generals Wilhelm Graf von Fermor (1701-1771) stehende russische Armee aufeinander. Gegen den ausdrücklichen Befehl des Königs zögerte Seydlitz den Angriff seiner Regimenter so lange hinaus, bis er den rechten Flügel der russischen Truppen in ihrem Rücken erfassen und nahezu vollständig zerschlagen konnte. Fermor sah sich daraufhin gezwungen, seine Truppen zurückzuziehen. Die unmittelbare Gefahr für Preußen war zunächst gebannt, wenn auch zum Preis von mehr als 13.000 Verwundeten und Gefallenen.

Bei Kunersdorf (Brandenburg) erlitt die preußische Armee gegen ein österreichisch-russisches Koalitionsheer am 12.8.1759 eine vernichtende Niederlage. Seydlitz selbst wurde beim Angriff seiner Reiterei schwer verwundet, das anschließende Wundfieber brachte ihn an den Rand des Todes. Friedrich II. ordnete die Versorgung des Kranken durch die besten Ärzte des Landes sowie die Überführung desselben nach Berlin an. Der Gesundheitszustand, zeitweise litt Seydlitz an einer Lähmung der Kinnlade und war unfähig zu sprechen, besserte sich erst zu Beginn des neuen Jahres. Am 18.4.1760 heiratete er die Tochter des Berliner Stadtkommandanten Susanne Johanna Albertine Gräfin von Hacke (1743-1804). Aus der 1764 geschiedenen Ehe gingen die Töchter Wilhelmina Albertine (1761-1808) und Albertina Marianne (1762-1840) hervor.

Die Folgen der Verwundung hinderten Seydlitz über einen längeren Zeitraum daran, an sein Kommando zurückzukehren. Erst im Mai 1761 zeigte er sich so weit genesen, um unter dem Oberbefehl Prinz Heinrichs von Preußen (1726-1802) in Sachsen den Vorstoß der Reichsarmee aufzuhalten. Nachdem er bei Teplitz im August 1761 seine erste und gleichzeitig einzige Niederlage hatte hinnehmen müssen, trug Seydlitz am 29.10.1762 durch den Angriff des von ihm kommandierten rechten Flügels entscheidend zum preußischen Sieg bei Freiberg, der letzten Schlacht des Siebenjährigen Krieges, über Österreich bei. In den nachfolgenden Jahren fungierte Seydlitz erfolgreich als Oberbefehlshaber und Generalinspekteur der gesamten schlesischen Kavallerie. Am 29.7.1767 ernannte ihn Friedrich II. zum General der Kavallerie.

Von einem im April 1772 erlittenen Schlaganfall sollte sich Friedrich Wilhelm von Seydlitz nicht mehr vollständig erholen. Er starb am 8.11.1773 in Ohlau.

Quelle: LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte

 

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