Schedel´sche Weltchronik des 15.Jahrhunderts

Die Schedel´sche Weltchronik - Das beste und teuerste Buchprojekt des 15. Jahrhunderts. Hartmann Schedel  (1440-1514), Liber chronicarum, Anton Koberger, Nürnberg, 12. Juli 1493. Im Auftrag von Sebald Schreyer und Sebastian Kammermeister. Zwei doppelblattgroße kolorierte Holzschnittkarten sowie 1.800 kolorierte Holzschnitte von Michael Wohlgemuth und Wilhelm Pleydenwurff, darunter 29 doppelblattgroße Stadtansichten und die zwei Weltkarten. Einige Holzschnitte von einer anderen Hand alt koloriert. Die Schedel´sche Weltchronik gilt als das größte Buchunternehmen seiner Zeit und als die am reichsten illustrierte Inkunabel überhaupt. Die künstlerisch hochrangigen Holzschnitte stammen von dem deutschen Maler und Holzschneider Wilhelm Pleydenwurff (1460-1494) und dessen Schwiegervater Michael Wolgemuth (1434-1519), in dessen Nürnberger Werkstatt auch Albrecht Dürer lernte. Der bis heute anhaltende Ruhm der Weltchronik beruht hauptsächlich auf dieser opulenten künstlerischen Ausstattung, bei der Wort und Bild sich einzigartig ergänzen und eine wohlbedachte, ausgewogene Einheit bilden. Unter den prachtvollen Abbildungen sind die zahlreichen Städteansichten von besonderem Interesse, da sich hier neben bloßen Phantasieansichten die ersten authentischen Ansichten deutscher Städte finden, darunter Augsburg, Bamberg, Breslau, Köln, Konstanz, Lübeck, München, Nürnberg, Passau, Prag, Regensburg, Salzburg, Ulm, Wien, Würzburg. Besondere Erwähnung verdient die doppelblattgroße Holzschnitt-Weltkarte nach Pomponius Mela, welche die Welt vor der Entdeckung Amerikas zeigt, und natürlich die doppelblattgroße Deutschlandkarte von Hieronymus Münzer am Ende des Werkes. Der Totentanzholzschnitt wird dem jungen Albrecht Dürer zugeschrieben, der während seiner Lehre bei Wolgemuth u.a. an dieser Chronik mitarbeitete.  Über die Auflagenhöhe wurde und wird häufig spekuliert. Man nimmt heute an, dass von der lateinischen Ausgabe ca. 1.500, von der deutschen Ausgabe ca. 700 Exemplare gedruckt wurden. Gotische Type mit variierender Zeilenanzahl. Vollständig in Rot rubriziert und mit einigen für Koberger typischen handgemalten Initialen sowie Tausenden gedruckten Lombarden. Blatt: 43,5 x 29,0 cm, Satzspiegel: 36,5 x 23,0 cm. 325 (von 328) Blatt. Es fehlen lediglich die letzten drei leeren Blätter. Das Werk ist in Text und Abbildung vollständig. Blindgeprägter Kalbsledereinband über massiven Holzdeckeln um 1550. Geprägte Rollenstempelbordüren sowie Streicheisenlinien. Acht Eckbeschläge sowie zwei intakte, spätere Schließen im Stil der Zeit. Sechs echte Bünde. Einband und Buchblock restauriert und neu aufgebunden (Remboitage).  Guter, größtenteils sehr guter, sauberer und ordentlicher Zustand. Kräftiger Druck, festes Bütten. Breitrandiges Exemplar. Sehr schönes Kolorit, wohl mehrerer Hände, größtenteils im typischen Stil der Koberger-Werkstatt. Totentanzholzschnitt in Blau und mit alten chemischen Reaktionen und Durchschlag auf der Rückseite. Einige wenige zeitgenössische handschriftliche Marginalien.

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Biblia latina, um 1250 Biblia latina, um 1250
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